Trotz einer schmerzhaften Verletzung im Oberschenkel kämpft sich Luisa ins Finale und holt sich eine weitere Medaille auf einem G1 Weltranglistenturnier.
Luisa Held hat für den nächsten Höhepunkt ihrer Karriere gesorgt. Bei dem hochrangingen G1 Weltranglistenturnier, den Austrian Open in Innsbruck, war sie trotz einer Verletzung im rechten Oberschenkel erst im Finale zu stoppen.
Drei Wochen nach ihrer Titelverteidigung bei den deutschen Meisterschaften, war Luisa Held vom Bayern Kader für die Austrian Open nominiert worden. Insgesamt war es bisher ihr fünfter Einsatz für die Bayerische Taekwondo Union, wobei sie sich langsam zur sicheren Medaillenkandidatin entwickelt. Nach dem Erstrundenaus bei ihrem Debüt in Kroatien gegen die Nummer Eins in Europa, folgten Gold bei den German Open, Bronze in Slowenien und Gold in Belgien. In Österreich wollte si nicht ohne Medaille nach Hause fahren. Doch der Weg dorthin war steiniger und schmerzhafter als anfangs erwartet.
Den Kampf um den Halbfinaleinzug musste sie gegen Giorgia Pirino aus Italien bestreiten. Bereits in der ersten Aktion zog sich Luisa eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel zu, wodurch sie das rechte Bein nur noch sehr beschränkt einsetzen konnte. Mit diesem Handicap musste sie auch ihre Taktik umstellen. Sie agierte nicht so druckvoll wie gewohnt, und kämpfte auf Sparflamme, natürlich um das bereits lädierte Bein nicht weiter zu strapazieren. Dies machte sie taktisch bravourös, brachte bei ihren wenigen Aktionen vier Punkte auf die Anzeigetafel und verteidigte dann geschickt ihre Führung, Sie kassierte zwar noch zwei Treffer, aber am Kampfende hieß es 4:2 für Feuchterin und damit war ihr Bronze schon mal sicher.
In der Pause zwischen Viertel – und Halbfinale versuchte der Physiotherapeut der BTU Luisas Oberschenkel durch intensive Behandlungen schmerzfreier zu machen. Es klappte auch teilweise. Auch im nächsten Kampf war das gleich deutlich bemerkbar. Gegen die Russin Anna Kushch zeigte Luisa wieder ihren dominanten Kampfstil und konnte den Kampf deutlich mit 14:2 für sich entscheiden.
Das Finale ging dann gegen die Kroatin Nika Petanjek. Auch hier wäre sie eigentlich der klare Favorit gewesen. Eigentlich, denn zu diesem Zeitpunkt wollte der Oberschenkel nicht mehr mitspielen. Nicht nur, dass sie mit dem verletzten Bein nicht mehr kicken konnte, auch die Belastung auf dem Standbein machte Probleme. Sie wollte aber unbedingt den Kampf machen. Sie versuchte daher schnell zu punkten. Das gelang ihr mit einem harten Paltung (Fußspannschlag) auf die Weste der Gegnerin. Das brachte die Führung von 2:0. Danach konzentrierte sie sich nur noch auf das Verteidigen. Ihre Taktik schien fast aufzugehen, bis zu 10 Sekunden vor Ende hielt die Führung. Doch dann kam die Kroatin noch zweimal durch Luisas Deckung und Luisa musste sich dann doch noch mit 2:4 geschlagen geben.
Trotzdem war es wieder eine hervorragende Leistung und alle konnten stolz auf Luisas Abschneiden sein. Sie gab trotz Verletzung nicht auf und erkämpft sich noch Silber. Zudem hielt eine weitere Serie bestand. Seit über eineinhalb Jahren verlor Luisa, mit Ausnahme gegen kroatische Gegnerinnen, keinen einzigen Kampf mehr!
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