Am vergangenen Wochenende fand in der Hans-Hocheder Sporthalle in Schwabach die diesjährige Deutsche Meisterschaft der Kadetten (Jugend B, 12-14 Jahre) statt. Veranstalter war die Deutsche Taekwondo Union e.V.
Schon standardmäßig wurden mit elektronischen Wettkampfwesten und Kopfschützern gekämpft.
Bei Luisa Held war es schon seit dem letzten Jahr abzusehen, dass sie demnächst in Deutschland auf einem Treppchen stehen wird. Sie hat seit 2014 alle (elf) Turniere gewonnen, außer bei der Bay. Meisterschaft 2015, da ist sie Dritte geworden.
Am vergangen Wochenende war es dann soweit. Sie hatte sich wohl gefühlt, ja, schon ein wenig nervös, aber fest entschlossen, gute Kämpfe zu machen. Auch ihr Coach Florian Schaller, langjähriger international erfolgreicher Kämpfer hatte ein gutes Bauchgefühl. Sein trockener Kommentar „da geht was heute“.
Dann die große Überraschung! Die gerade erst 12 Jahre alte Luisa Held gewinnt nach drei nervenaufreibenden Kämpfen die Goldmedaille bei den deutschen U15-Meisterschaften im Vollkontakt. Zwar hatte der TSV-04 Feucht mit Nicole Fürst, Marco Fürst und Marco Bauer bereits drei Titelträger in dieser Klasse, aber keiner von ihnen war damals in diesem jungen Alter.
Wichtig bei Luisa ist der erste Kampf. Sie muss erst in Schwung kommen. Ihre erste Gegnerin war Leonie Marzoll aus Nordrhein-Westfalen. Es begann gut, alle drei Runden hatte Luisa die Gegnerin im Griff. Egal was die Gegnerin machte, es gab kein Durchkommen und keine Wertung. Luisas Konter und Angriffskombinationen zum Kopf machten der Gegnerin ziemlich zu schaffen.
Sie kam einfach mit den hohen Doppelaktionen (Paltung) zum Kopf nicht zurecht. Luisa schlägt ihre Gegnerin mit 12:0 Punkten und stand bereits im Halbfinale, da sie einen Kampf weniger auf ihrer Poolseite hatte.
Nun, die Bronzemedaille war jetzt schon mal sicher, aber sie wollte mehr.
Ihre Halbfinalgegnerin war Matea Skalic aus Hessen. In der ersten Runde war der Kampf noch etwas ausgeglichen. Zwar hatte Luisa immer einen kleinen Vorsprung, der sich jedoch bei der Kopftrefferregelung (3 Punkte) schnell verkürzen kann. Doch auch in der zweiten Runde konnte Luisa einen kleinen Vorsprung halten. Kurz vor Schluss der zweiten Runde, knallte Luisa einen harten Paltung auf die Weste, der Gegnerin blieb die Luft weg. Danach und in der darauffolgenden dritten Runde hatte Luisa den Kampf fest im Griff. Der Treffer hatte eine große Wirkung hinterlassen. Mit 20:12 Punkten gewinnt sie diesen Kampf und stand im Finale.
Auf der anderen Poolseite hatte sich Lea Minnie aus Schleswig-Holstein durchgesetzt. Konzentriert und mit klaren Vorgaben ihres Coach ging Luisa ins Finale. In den drei Runden konnte man nicht sehen, dass Luisa in Schwierigkeiten käme. Sie kam immer wieder mit ihren Doppelaktionen mit dem vorderen Fuß zum Kopf durch. Es war dadurch für ihre Gegnerin schwer zu kontern. Sie hatte genug zu tun, die hohen Angriffstechniken zu blocken.
Runde für Runde füllte Luisa ihr Punktekonto auf. Am Schluss stand es 9:2 nach Punkten für Luisa. Das waren der Deutsche Meistertitel und die Goldmedaille.
Ebenfalls an den Start ging die gleichaltrige Kämpferin, Jule König. Nach einem guten Beginn hatte sie allerdings leicht mit ihren Nerven zu kämpfen. Sie schied nach ihrem ersten Kampf aus.
Dennoch war es ein gutes Debüt bei den deutschen Meisterschaften für das junge Talent, worauf sich aufbauen lässt.
Die Aufbauarbeit beim Taekwondo-Nachwuchs nach dem Ausscheiden einiger Top-Kämpfer beim TSV-04 Feucht kommt langsam voran. Mit Luisa Held, Lara Bahsi (Deutsche Vizemeisterin), Nina Meier (3.Platz auf der Deutschen) zeichnen sich wieder gute Kämpfer aus.
Besonders stolz können die Nachwuchstrainer Nicole Fürst, Marina Winkler und Corinna Winkler und Benjamin Schaller sein, die die jungen Talente in der Taekwondo-Abteilung des TSV-04 Feucht betreuen und fördern.