By Horst Leicht on Freitag, 27. June 2014
Category: Taekwondo

Lara Bahsi gewinnt ihr erstes und zugleich ein großes internationales Ranglistenturnier

420 Kämpfer aus 72 internationalen Vereinen kamen zu den „Bavaria Open“ nach Nürnberg in die große Sporthalle am Berliner Platz. Die Bavaria Open wurde von der Bayerischen Taekwondo Union veranstaltet und war als Ranglistenturnier ausgeschrieben. Also ein Turnier, bei dem es die wichtigen Ranglistenpunkte in der Deutschen Taekwondo Union zu holen sind.

Es wurde mit den elektronischen Wettkampfwesten gekämpft. Neu war, dass die Wettkampfmatten waren nicht mehr quadratisch, sondern achteckig waren. Somit wurde der Wettkampfbereich etwas kleiner. Doch die Kämpfer kamen mit den neuen Matten gut zurecht. Es gab auch neue Wettkampfregeln, die alle darauf hinwiesen, den Taekwondo-Wettkampf in Richtung Olympia noch gerechter und attraktiver für den Zuschauer zu gestalten. Getestet wurden schon bei den Swiss-Open die ersten elektronischen Kopfschützer.

Vielleicht hatten Marco Bauer (Jug Am-73) und Angelina Uzunkavakli (Jug A-52) noch zu viel Respekt, denn der Einstieg in die neue Altersklasse Jugend A war sehr mühevoll. Es lief nicht so überzeugend. Sie kämpften zu verhalten und wirkten zu zögerlich bei ihren Angriffsaktionen. In dieser Klasse wird prinzipiell der Wettkampf auf hohem Niveau in der Taktik und mit der Technik gekämpft. Dass es dann am Anfang nicht so gut läuft, ist aber normal. Angelina verliert ihren Halbfinalkampf mit 2:10 Punkten. Das war die Bronzemedaille. Auch Marco schied im Halbfinale aus. In der ersten Runde des Kampfes bewegte er sich viel zu vorsichtig und bekam gleich zwei Kopftreffer und zwei Treffer auf die Weste. In den weiteren zwei Runden hielt er dann zwar gut dagegen, aber der Gegner war an diesem Tag einfach der Bessere. Mit 4.12 Punkten verliert Marco letztendlich diesen Kampf. Das war auch für ihn die Bronzemedaille.

Den Krimi an diesem Tag lieferte Lara Bahsi (Jug A -68 Kg). Sie kämpfte das erste Mal in der Klasse Jug. A und kam ins Finale gegen die Berlinerin Dilara Basar. In den ersten drei Runden führte jeweils die Berlinerin. Lara schaffte danach immer wieder den Ausgleich.

Kurz vor dem Ende der dritten Runde, sprich in der letzten Sekunde, gleicht Lara mit einem Paltung (Fußschlag mit dem Spann) auf die Weste der Gegnerin aus. Es stand 10:10 und es ging in die vierte Runde (sudden death). Dann schrien alle Feuchter auf, das Core-Board blendete den ersten Treffer und zugleich Siegtreffer für Lara ein. Lara kam erneut mit einem Paltung auf die Weste der Gegnerin durch. Das war Adrenalin pur, mit einem glücklichen Ende und den Gewinn der Goldmedaille.