Ein tolles Jahr, mit einem schönen Jahresabschluss und zwei Bronzemedaillen beim internationalen Park Pokal
Zwei Bronzemedaillen beim internationalen Park Pokal runden für die Taekwondo-Abteilung des TSV-04 Feucht, das bisher erfolgreichste Wettkampfjahr mit zwei Deutsche Meistertitel in Olympic Taekwondo von Florian Schaller und Marco Bauer und mit vielen weiteren Medaillen auf internationalen-, A-Class- und Ranglistenturnieren ab.
Der internationale Park Pokal zum Jahresende ist in der Jahresplanung der Taekwondo-Abteilung des TSV-04 Feucht unterdessen schon ein fester Eintrag. Dieses Bundesranglistenturnier wird gerne genutzt, um sich auf internationaler Ebene zu messen. Auch dieses Jahr waren wieder über 20 unterschiedliche Nationen am Start. Für den TSV-04 Feucht gingen in Sindelfingen Angelina Uzunkavakli (Jugend B -51kg) und Benjamin Schaller (Herren -87kg) an den Start. Die Ausgangssituation der Beiden war schon ziemlich unterschiedlich. Für Angelina sollte das Turnier einen schönen und runden Abschluss eines sehr erfolgreichen Jahres (z.B. Bronze beim ETU Ranglistenturnier „Austrian Open“) sein und für Benjamin war es das erste Turnier nach einem Jahr Verletzungspause. Also, die optimalste Möglichkeit, zu sehen, wo steht er. Dabei ging er erstmals nicht in einer seiner normalen Gewichtsklasse unter 80kg an den Start, sondern in der höheren -87kg Gewichtsklasse.
Angelina holt Bronze
Angelina erwischte einen guten Start ins Turnier und konnte ihr Viertelfinale klar und deutlich gegen Theresa Walther vom Taifun EV gewinnen. Beim Stand von 8:0 warf der gegnerische Trainer das Handtuch. Gleich zu Beginn des Kampfes war sie mit einem tollen Kopftreffer in Führung gegangen. Nach einer verhaltenen 2.Runde, als sie nur einmal auf der Weste punktete, konnte sie in der letzten Runde immer wieder ihre Gegnerin schön auskontern.
Im Halbfinale ging es dann gegen Janina Grünhagen von der SG Ostalb, die vor allem im Jahr 2012 durch zwei Titel bei ETU Ranglistenturnieren(Schweden und Belgien Open) auf sich aufmerksam gemacht hatte. Der Respekt beider Gegnerinnen voreinander war sichtbar. So begann der Kampf sehr verhalten, bis Angelina einmal zu zögerlich angriff und postwendend einen Konter auf die Weste hinnehmen musste. Daraufhin wollte sie zu schnell aufholen und wurde nach einem schlecht getimten Angriff von Grünhagen mit einer Drehtechnik zum Kopf gekontert, wodurch Angelina völlig unnötig mit einem 0:5 Rückstand in die erste Pause ging. In den zwei darauffolgenden Runden versuchte sie noch den Rückstand aufzuholen, doch ihre erfahrene Gegnerin konnte die Feuchterin geschickt auf Distanz halten. Angelina verliert mit 1:7 Punkten und musste sich mit der Bronzemedaille zufrieden geben. Auf diesem hohen Niveau entscheiden Kleinigkeiten. Sie verlor den Kampf aufgrund ihrer Unkonzentriertheit in der 1.Runde. Dennoch schaffte sie mit der Bronzemedaille einen schönen Jahresabschluss.
Ende der Leidenszeit von Benjamin Schaller und Bronze
Für Benjamin Schaller ging mit dem Turnier eine lange Leidenszeit zu Ende. Endlich durfte er nach einem Jahr Pause aufgrund seines zweiten Kreuzbandrisses wieder auf der Matte stehen. Die Pause hatte seine Spuren hinterlassen, sodass er erstmals in der Gewichtsklasse -87kg starten musste. Man konnte gespannt drauf sein, wie er sich nach dieser langen Auszeit vom Wettkampf und den körperlichen Nachteilen, gegen die zum Teil viel größeren und schwereren Gegnern verkaufen würde. Bereits im Viertelfinale hatte er gegen Nikita Shadsiky aus Öhringen schon einen ziemlichen Brocken auf der Poolliste. Sein Gegner wollte natürlich gleich zu Beginn seine körperlichen Vorteile ausnutzen. Doch Benjamin übernahm sehr schnell den Kampf. Technisch war er ihm hochüberlegen, was sich auch am Endresultat letztendlich wiederspiegelte. Mit 8:0 schaffte er problemlos den Einzug ins Halbfinale.
Im Kampf um den Einzug ins Finale ging es dann gegen den über einen Kopf größeren Phillip Schmidbauer vom österreichischen Nationalteam. Benjamin machte eine traumhafte erste Runde. Mit einem schönen Kopftreffer aus der Drehung ging er mit 4:0 in Führung, die er kurze Zeit später sogar nochmal um einen Punkt ausbauen konnte. Doch trotz dieser Führung merkte man ihm die fehlende Wettkampfpraxis an. Anstatt nun geschickt den Angriffen des Gegners auszuweichen, ging er immer wieder in den Schlagabtausch und musste dabei vor Ende der 1.Runde zwei Treffer zum 5:2 hinnehmen.
Die zweite Runde hatte es dann in sich. Erst erhöhte Benjamin auf 6:2 und kurz darauf musste er einen Kopftreffer zum 6:5 einzustecken. Benjamin brachte dann wieder eine schöne Drehtechnik auf der Weste durch und ging somit mit 8:5 Treffern in die letzte Runde. In dieser schafften es die Punktrichter, innerhalb von paar Sekunden, den gesamten Kampf zu auf den Kopf zu stellen. Nach einem Minuspunkt für Benjamin, der noch gerechtfertigt war, stand es nur noch 8:6. Doch was danach passierte, war für keinen Zuschauer begreifbar. Zuerst verwehrten die Punktrichter ihm einen gedrehten Kopftreffer, dann vollkommen aus dem Nichts wurden dem Gegner drei Punkte zugesprochen. Nun lag Benjamin mit 8:9 zurück und musste versuchen dies in den letzten Sekunden auszugleichen. Dies gelang nicht nur nicht mehr, sondern er rannte in letzter Sekunde noch einmal in einem Konter zum Kopf des Österreichers, womit er mit 8:12 den Kampf verliert. Nach einer so langen Wettkampfpause trotzdem ein großartiger Erfolg. Er war mit der gewonnen Bronzemedaille zufrieden. Der Einstieg war jetzt geschafft. Und die Vorbereitung für die nächsten Turniere steht an. Auch sein Bruder Florian wird langsam nach einigen Verletzungen wieder richtig trainieren können und somit können beide mit ihrem Team zuversichtlich auf das neue Jahr schauen.