FEUCHT/ALTDORF – Mittelfranken zeigte Flagge auf den Nordbayerischen Meisterschaften der U13-Volleyballerinnen in Hahnbach in der Oberpfalz. Rein sportlich stark aber auch als tolle Einheit präsentierten sich die vier mittefränkischen Teams. Der Lohn für den Bezirk sind drei Vertreter bei den Bayerischen Meisterschaften.
Neben dem TSV Feucht und dem TV Altdorf hatten sich der Meister SV Bad Windsheim und der TSV Ansbach bei den mittelfränkischen Meisterschaften für die Nordbayerischen qualifiziert. Dort hatten sich die Teams schon in Worten eingeschworen – „heute waren wir Gegner, in Hahnbach wollen wir zeigen, was wir in Mittefranken draufhaben.“
Welch verschworener Haufen aber aus diesen Worthülsen binnen zwei Tagen werden sollte, war einerseits unglaublich, andererseits wunderschön anzusehen.
Die Mädels vom Vizemeister TSV Feucht bekamen es in ihrer Gruppe mit dem Oberfrankenmeister SC Memmelsdorf, dem TSV Rottendorf sowie den Gastgeberinnen vom SV Hahnbach zu tun. Anna Lehmphul, Amélie Sommer, Nina Hoefer und Marli Smith waren dieses Mal vom Start weg konzentriert am Werk und ließen allen drei Gegnern keine Chance.
In der ersten Partie gegen die Gastgeberinnen war schnell klar, dass die Feuchter Mädels in der Defensive hellwach waren und auch stark aus der Abwehr heraus immer wieder gute Angriffe spielen konnten. Das war für die wacker kämpfenden Mädels des SV Hahnbach am Ende zu viel Druck. Nach dem klaren 2:0-Sieg (25:18; 25:14) folgte gegen den TSV Rottendorf eine noch klarere Angelegenheit, so dass es im abschließenden Match gegen den SC Memmelsdorf zu einem Endspiel um den Gruppensieg und der direkten Qualifikation zur Bayerischen Meisterschaft kommen sollte.
Der SC machte wohl dabei im ersten Satz sein bestes Spiel und lag teilweise mit vier Punkten in Front, aber der TSV kann nicht nur schönen Volleyball spielen, die Mädels können auch ihr Kämpferherz auspacken. Sie spielten ihre Angriffe wieder variabler und drehten den Set noch zum 25:23. Damit war der Wiederstand gebrochen, mit 25:11 war die Überraschung Realität. Die TSV-Mädels hatte sich mit dem Gruppensieg bereits Ende des ersten Tages für die Bayerische qualifiziert – Chapeau!
Die Mädels vom TV Altdorf rockten den ersten Tag jedoch nicht minder. Im Vorjahr noch nicht mal bei den Mittelfränkischen vertreten, nun trat man als Vierter im Bezirk bei den Nordbayerischen an. Gegen den späteren Sieger und Turnierfavoriten Regenstauf konnte sich der TVA erst mal ohne Druck warmspielen. Das Team fand schnell in den Kampfmodus, konnte auch einige tolle Punkte herausspielen, im Endeffekt gab es aber einen verdienten Favoritensieg. Doch ab jetzt schlug die Stunde der Altdorfer Mädels. Gegen Einberg, den „Vize“ aus Oberfranken machte der TVA kurzen Prozess. Dabei kamen mit Lena Kohlhase, Johanna Rupp, Eva Schmitt, Acelya Simsek, Mara Wild und Norina Weiß alle Spielerinnen zum Einsatz und eine Jede konnte überzeugen. Diese Geschlossenheit war dann wohl der Nährboden für die Erfolge, die noch kommen sollten.
Die Überkreuzspiele waren damit erreicht, es ging im letzten Gruppenspiel aber noch darum, ob man sich mit einem eher leichteren Gegner oder einem echten Schwergewicht um die Qualifikation zur Bayerischen messen muss. Es ging gegen den TV Mömlingen und die Altdorfer Mädels begannen überzeugend. Doch nach einem klaren ersten Durchgang wurde das Team etwas leichtfertig, kämpfte sich aber rechtzeitig zurück in die Partie und sicherte sich mit dem Sieg den so wichtigen zweiten Platz in der Gruppe.
Es folgte das Überkreuzspiel gegen Miltach und dem Team war die Nervosität anzumerken – nun ging es um die Qualifikation zur Bayerischen. Doch dank eines guten Starts ließ die Truppe im ersten Set überhaupt nichts anbrennen. Miltach fand einfach keine Löscher gegen die starke TVA-Defensive. Nach einem 25:12 wurde es aber noch mal richtig spannend, wobei eben auch die Altdorfer Mädels so richtig fighten können. Und es war schon die Zeit der mittelfränkischen Fankurve – immer wieder sammelten sich alle spielfreien Mädels um und auf der Auswechselbank und peitschten die aktiven Mittelfranken nach vorne. So feierten am Ende vier Teams ausgelassen das 26:24.
Der Sonntag stand an und es war Derbyzeit – der TSV Feucht traf auf den TV Altdorf. Es ging um die Plätze eins bis vier. Aber zunächst war noch keine Zeit für Rivalität, denn die neu geschlossenen Freundschaften standen im Vordergrund. Derweil die Trainer noch beim Kaffee standen spielten sich die Mädels gemeinsam ein. Als dann die ersten Mädels von Bad Windsheim in die Halle kamen, spielten sie kurzerhand mit.
Jetzt kam das Match, das es richtig in sich haben sollte. Die Altdorfer Mädels machten gerade im ersten Satz wohl ihr bestes Turnierspiel, agierten annähernd fehlerfrei in der Defensive, fanden aber in der nicht minder überzeugenden Abwehr der Feuchter Mädels kaum Lücken für ihre Angriffe. Anders die Offensive der TSVlerinnen, sie spielten geduldig und fanden dann eben doch immer wieder eine noch so kleine Lücke, um den Ball darin zu versenken. Nach einem spannenden ersten Satz zugunsten der Feuchter Mädels (25:19) legte der TSV noch etwas zu, wobei der TVA sein Toplevel nun nicht mehr ganz halten konnte. Mit diesem 2:0-Sieg belohnten sich die Feuchter Mädels mit einem Platz unter den ersten Vier.
Der TSV Feucht traf nun im Halbfinale auf den späteren Sieger Regenstauf. Die Mädels nahmen die Außenseiterrolle prima an und brachten den Favoriten zunächst kräftig ins Grübeln. Doch nachdem das Team im ersten Set lange gleichwertig war und sogar in Führung lag, konnten sie mit zunehmender Spieldauer das Niveau nicht halten und im Gegenzug fand der zunächst überraschte Gegner zu seiner gewohnten Sicherheit. Nach der 0:2-Halbfinalniederlage wollte das Team im Spiel um Platz drei nochmal alle Kräfte mobilisieren. Das war auch nötig, denn der TSV kämpfte sich wacker mit nur vier Mädels durch das Turnier.
Ein letztes Mal alles geben, das eigene Spiel durchziehen, solange die Kraft eben reichen würde – so schworen sich die Feuchter Mädels nochmal gegen den VC Sulzbach-Rosenberg ein. Und man wollte seinen Augen nicht trauen, tatsächlich gelang es, das Match im ersten Durchgang zu dominieren (25:16) und den Gegner ein ums andere Mal auszuspielen. Das Team war „on fire“. Doch der VC brachte frische Kräfte, wurde druckvoller im Angriff und dem TSV gingen einige gut gespielte Angriffe daneben. In diese Phase hatte man das Gefühl, jemand hat den Stromstecker gezogen bei den nach wie vor aufopferungsvoll kämpfenden Feuchter Mädels. Sie wollten zu viel und der Kopf war einfach nicht mehr frisch genug, um noch ein letztes Mal zu kontern. So gingen die folgenden Sätze mit 16:25 und 11:15 verloren. Die Enttäuschung war riesig, die Tränen kullerten, das „Stockerl“ war verpasst. Doch mit etwas Abstand überwog dann auch bei den TSV-Mädels die Freude und der Stolz über das Erreichte.
Der TV Altdorf bekam es im unteren Überkreuzspiel mit Großwelzheim zu tun, ein Team, dass allen andern körperlich überlegen war. Und den Altdorfer Mädels erging es nun wie den Feuchterinnen. Nach einem sensationellen Satzgewinn schwanden die Kräfte und der Gegner wurde stabiler, so dass auch hier am Ende eine 1:2-Niederlage stand.
Es sollte aber noch ein letztes Schmankerl folgen. Alle Spiele waren gespielt, Bad Windsheim musste sich nur im Finale geschlagen geben und Ansbach war als Neuter „best of the rest“ derer, die sich nicht für die Bayerische qualifizieren konnten.
Der TV Altdorf kreuzte da noch mit den SC Memmelsdorf im Spiel um Platz 7 die Klingen. Zunächst merkte man den Mädels die leeren Akkus an, es gab zu viele Abstimmungsfehler, so dass der erste Set verloren ging. Doch nun waren alle anderen Mittelfranken fertig und bauten sich rund um das Altdorfer Team wie eine Wand auf. Keine Sekunde ließ der Fanblock nach, bis die TVA-Mädels wieder in der Spur waren. Nun gab es keine Kompromisse mehr, die Altdorferinnen zogen durch und holten sich einen starken siebten Platz in der Endabrechnung.
Sie klatschten alle Mädels auf ihrer Bank ab und forderten einen großen „Mittelfranken-Jubelkreis“. An Ende tanzten alle Altdorfer-, Feuchter-, Bad Windsheimer- und Ansbacher Mädels Arm in Arm und sangen nach Leibeskräften: „So sehen Sieger aus“. Auf geht`s zur Bayerischen.
Bilder: Dirk Ball und Stephan Lehmphul
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