Während die Brand-Männer bei einem Sieg und einer Niederlage überzeugten, landeten die Hoefer-Mädels unsanft auf dem Hintern. Eine schmerzhafte 0:3-Packung setzte es gegen einen starken TV Erlenbach, der mit neun Punkten die Tabellenspitze schmückt.
Das Team von Trainer Armin Hoefer war bis in die Haarspitzen motiviert und erwartete von sich selber wohl einen bärenstarken Auftritt, eben so wie in den meisten Partien während der gesamten Vorbereitung. Allerdings schien es so, dass wohl einige Spielerinnen dabei vergaßen, sich auch gedanklich und mental mit der kommenden Aufgabe auseinander zu setzen.
„Das war gleich mal eine echte Bruchlandung“, konsternierte Hoefer, der vorab schon die Befürchtung hatte, dass sein Team von sich etwas zu viel erwarten würde und damit Probleme bekommen könnte. Doch das gilt es nun zu besprechen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.
Der TSV Feucht traf auf den TV Erlenbach, der dem jungen TSV-Team körperlich deutlich überlegen war. Im Schnitt einen knappen Kopf größer und damit gleich tonangebend am Netz ging es los. „Es war klar, dass wir unser Spiel durchbringen mussten, um diesen Gegner zumindest ärgern zu können.“ Aber weder der starke Aufschlag, noch die gute Annahme und Defensive aus der Vorbereitung waren in der Halle angekommen. Damit hatten die Feuchterinnen vom Start weg auch kaum Gelegenheiten, ein schnelles, variables Angriffsspiel aufzuziehen. Hoefer sah verzweifelte Angriffsversuche gegen einen baumlangen Block. Die Folge waren zwei Auszeiten bei 0:6 und 3:14, bis dahin zeigte leider nur der Gegner was es heißt, variabel anzugreifen. „Wir kämpften in einem Tunnel, den wir nie verlassen konnten.“ Jede Spielerinnen des TSV versuchte ihr Bestes, scheiterte aber alleine. Und zu einem gemeinsamen Kampf kam es nicht, dafür war Jede viel zu sehr mit den eigenen Fehlern beschäftigt. Die Gäste wechselten sechs Mal auf der Suche nach einer konstanten Größe, um die eine stabile Einheit geformt werden sollte – vergeblich. Auch keine Einwechselspielerin konnte wirklich Sicherheit ausstrahlen, die Verunsicherung durchtrieb in wenigen Minuten das gesamte Team. Mit 16:25 ging der erste Durchgang verloren, es sollte der beste Durchgang bleiben.
Im zweiten Set wollte Feucht dann endlich seine Fesseln ablegen, doch der Versuch schneller und mutiger zu agieren scheiterte im Wesentlichen an einer viel zu schwachen Defensive und auch der Aufschlag wollte einfach nicht klappen. Einem Wirkungsservice folgte mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gleich ein Aufschlagfehler. So ergab es ein ähnliches Bild, die Auszeiten kamen nun bei 1:6 und 8:17 und erneut scheiterten alle Versuche, durch Auswechslungen das Spiel zu stabilisieren. Dieser Satz ging am deutlichsten verloren (11:25) und Hoefer beschloss, seiner Mannschaft jetzt zumindest die taktischen Unzulänglichkeiten abzunehmen, denn das neue System war heute nur Ballast.
So gelang zumindest mal ein besserer Satzbeginn (11:12), doch mit der ersten, kleineren Fehlerserie wieder in der Defensive war es dann schon vorbei. Chancenlos musste der TSV auch diesen Set abgeben (14:25).
Besonders die mentalen Schwierigkeiten müssen besprochen werden, denn dass die Truppe viel mehr kann weiß sie selber. Und wenn die Fesseln gelöst werden können, werden die Fans, die auch in Erlenbach alles versuchten, wieder bessere Auftritte zu sehen bekommen.
Viel besser machten es da die Brand-Männer, die zwar in einer Minimalbesetzung in Allersberg antreten mussten, doch gerade die jungen Spieler wie zum Beispiel der debütierende Puschak zeigten eine hervorragende Leistung. So konnten die Feuchter auch die DJK Allersberg klar mit 3:0 besiegen, wobei Klaus Hirschmann den noch verletzten Spielertrainer Christian Brand gut im Zuspiel vertrat. Was es aber heißt, gegen einen Bezirksklassen-Absteiger anzutreten, mussten die TSVler im Duell gegen den VfL Nürnberg II erleben. Der Gegner war in jeder Hinsicht haushoch überlegen, doch der TSV kämpfte in seinen Möglichkeiten tapfer. Trainer Christian Brand konnte aber auch dieser klaren 0:3-Niederlage viel Gutes abgewinnen: „Nachdem wir keine Wechselmöglichkeit hatten, mussten sich alle Nachwuchsspieler durchbeißen und das haben sie in ihren Möglichkeiten sehr gut gemacht.“ Ein Leistung, auf die man mit gutem Gewissen aufbauen kann.
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