Das Volleyball-Wochenende des TSV Feucht kann einfach bilanziert werden: Die Ersten patzen, die Zweiten überzeugen. Während sich die Brandmänner einen Sieg sicherten und gegen den Tabellenführer eine starke Vorstellung zeigten und die Wolfsteiner-Mädels sich endlich mit dem ersten Saisonsieg belohnten, zeigten die Landesliga-Mädels und die Rüdiger-Männer, dass sich fehlendes oder schlechtes Training durchaus auf das Parkett übertragen lassen.
Nach sehr mäßigen Trainingsleistungen war Trainer Armin Hoefer schon sehr gespannt, wie sich seine Truppe gegen den Mitaufsteiger und bis Samstag noch Tabellenletzten verkaufen würde.
Und die Truppe begann famos, starke Aufschläge, eine lautstarke und sehr bewegliche Abwehr und eine nahezu fehlerlose Annahme waren der Nährboden für ein sehenswertes Angriffsspiel, das die SB Uffenheim schier an die Wand drückte. Viel Lob holten sich die Mädels beim Seitenwechsel ab, aber auch die mahnenden Worte, dass man unbedingt die Konzentration hoch halten müsse.
Der folgende Set wurde vom TSV mit einem Aufschlagfehler eröffnet und es folgten unzählige unerklärliche Eigenfehlerserien, die jegliche Sicherheit aus den Knochen schüttelte. Nicht wiederzuerkennen war die Truppe. Es gelang nichts mehr und Trainer Hoefer musste schnell feststellen, dass über 50% Totalausfall nur schwerlich zu kompensieren sind. Uffenheim musste in dieser Phase den Ball nur irgendwie im Spiel halten, den Rest erledigte der TSV Feucht selber. So wurde ihnen der zweite Set klar um die Ohren gehauen.
Es folgten zwei Sätze vergebenes Mühen, denn jeder noch so ermutigende kleine Vorsprung wurde postwendend zunichte gemacht. Am Ende war das Nervenkostüm teilweise so desolat, dass die Feuchterinnen nicht mal den Mut aufbrachten, aus der Annahme heraus mit einem Angriffsschlag abzuschließen.
„Wir haben uns hochverdient eine mächtig blutige Nase geholt und müssen uns an die Selbige fassen, warum wir derart schwache Trainingsleistungen zum Rückrundenstart gezeigt haben“. Trainer Armin Hoefer war mehr als angefressen über den Start in 2014 und mahnte sein Team an aufzuwachen und mindestens zwei Gänge hochzuschalten. Denn dass sie es viel, viel besser können, haben sich ja erst zum Ende der Vorrunde oft genug gezeigt.
Das einzig Positive war an diesem Tag, dass der TSV keine zweite Partie bestreiten musste.
Ähnlich erging es den Rüdiger-Männern beim Derby in Ochenbruck. Die Truppe zeigte einen ansprechenden ersten Set, den sie mit 25:21 gewann um im Anschluss ebenfalls den Faden zu verlieren. Es war auch hier eine viel zu hohe Eigenfehlerquote, mit der sich die Truppe oft selber im Weg stand. Dabei war die Annahme von Andreas Kleine-König durchaus stabil, aber der Angriff fand keine Mittel, daraus Punkte zu produzieren. So war der TSV Ochenbruck fortan auf der Überholspur, bis sie nach drei klaren Satzerfolgen im Ziel abgewunken wurden (15:25; 21:25; 18:25).
Aber zumindest die zweite Partei gegen die Oldies vom VfL Nürnberg konnten sicher bezwungen werden. Da gelang es immer wieder, das fehlende Training durch Einsatz und Kampf wettzumachen. Allerdings sollte sich die Truppe auch im Training die Ursachen suchen, immerhin musste Trainer Maik Rüdiger allein fünf Spieler auf das Spielfeld stellen, die das Training vor dem Spieltag allesamt versäumten.
Allerdings hatten auch die Männer etwas Positives zu vermelden. Leo Rubin zeigte ein starkes Debüt und lieferte durchaus einen vielversprechenden Part.
Aber da waren ja noch die Zweiten des TSV, die die Kastanien aus dem Feuer holten.
Zunächst waren da die Kreisliga-Mädels, die bisher nach dem Motto „immer mal mithalten und am Ende doch verlieren“ spielten. Und das ging zunächst auch so weiter. Ohne Coach an der Linie, das Trainerduo Wolfsteiner/Schleicher war selber aktiv, ging es gegen die VG Baiersdorf/Marloffstein aber durchaus gut los. Nacheiner Aufschlagserie von Michelle Kaiser (7:2) schmolz der Vorsprung zwar bis zum 15:15 weg, doch Spielführerin Nicole Rickeshenrich rüttelte das Team wieder wach. Bei ständig wechselnder Führung hatte der TSV das bessere Ende für sich (25:23). Allerdings häuften sich dann die Konzentrationfehler, besonders die Annahme und die Kurzsicherung fielen ab. Und aus diesem Loch kam das Team bis zum Ende nicht mehr wirklich heraus und verlor erneut nach verheißungsvollem Auftakt am Ende klar (18:25; 16:25; 17:25).
Doch die Truppe steckte die Köpfe nicht in den Sand und als sich rechtzeitig zu Spielbeginn gegen die TSG Weisendorf die Hallentür öffnete und Manuela Vögerl die Halle betrat, wendete sich das Blatt. Mit Coach an der Linie zeigten die Mädels endlich über drei Sätze, was sie draufhaben. Das neue Motto 2014 „Siege müssen her!“ ging voran, die Mannschaft hinterher. Die Verunsicherung aus der ersten Partie war wie weggeblasen, wobei der erste Durchgang nach einer schnellen 5:0-Führung bis zum Ende durchaus eine enge Kiste blieb. Als der TSV aber mit 25:22 gewann, schworen sich alle ein konzentriert zu bleiben. Und siehe da, der Zug nahm Fahrt auf und machte auch keinen Zwischenhalt mehr. Mit 25:13 und 25:12 zeigte die Truppe endlich, dass sie die Liga drauf hat und belohnte sich nach vielen knappen Niederlagen endlich mit einem Dreier.
Da wollten sich die Brandmänner nicht lumpen lassen. Zunächst gelang der Truppe gegen den Letzten TV Fürth ein 3:2-Sieg, wobei sich nach wackligem Beginn und 1:2-Satzrückstand die Mannschaft nicht beirren ließ und weiter an sich glaubte.
Zwar verloren, aber noch besser machte es das Team dann gegen den Tabellenführer aus Dinkelsbühl. Der Ligaprimus wollte seinen besten Spieler schonen und dachte wohl, dass sich der Sieg locker einfahren lassen würde. Doch weit gefehlt, der TSV zeigte eine starke Leistung und zwang damit Dinkelsbühl in jedem Satz, ihren besten Mann einzuwechseln. Betrat er im ersten Set noch bei 21:20 das Feld (25:20), kam er im zweiten Durchgang schon etwas früher (17:16) und den engen Satz mit 25:21 zu gewinnen. Dass der TSV an diesem Tag absolut ebenbürtig war zeigte sich daran, dass Dinkelbühl im dritten Set gleich in der stärksten Formation begann und trotzdem nur knapp mit 25:23 gewann.
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