Letztes Wochenende starteten fünf Taekwondoler auf der Bayrischen Meisterschaft Poomsae in Günzburg. Die Versuchung war groß, ins Legoland abzubiegen und den sonnigen Tag nicht in einer Halle zu verbringen. Trotz allem gingen Trainer Patrick Lebens, Elisabeth Graf, Nils Hartmann, Sabine Zellerhoff und Nadine Niemeier an den Start, als Kampfrichter war diesmal Max Kälsch mit dabei. Tilman Gothner fiel krankheitsbedingt aus.
Nadine Niemeier eröffnete das Feld für die Feuchter Sportler. Im Semifinale konnte sie mit ihrer Leistung überzeugen und zog mit 20,9 Punkten als fünfte von zwölf Sportlerinnen ins Finale ein. Hier mussten zwei geloste Formen präsentiert werden. Die Leistungen waren bei den Kontrahentinnen durchweg ähnlich. Bei der ersten Form wurden überwiegend dieselben Fehler gemacht, was an der Schwierigkeit der Form lag. Am Ende wurde Nadine mit 17,5 und 17,6 bewertet, was für sie mit 1,7 Punkten Abstand Platz Acht bedeutete.
Bei Elisabeth Graf lief es deutlich besser. Sie zog als dritte mit 21,0 Punkten ins Finale ein und konnte sich mit hohen Kicks, technischer Sauberheit und Kraft Platz 3 und damit Bronze sichern. Auch Landesjugendtrainer Basti Seibold war erfreut über ihre Leistung.
Patrick Lebens ging wie immer souverän an den Start. Am Ende konnte er mit Standfestigkeit und starker Beschleunigung punkten. Er holte sich Gold und damit den Titel "Bayerischer Meister im Einzel".
Auch Sabine Zellerhoff konnte sich stark präsentieren. Bei beiden Formen im Finale konnte sie die Kampfrichter mit Technik und Kraft überzeugen und sich damit Silber und den Titel der bayrischen Vize-Meisterin sichern.
Nils Hartmann hatte an diesem Tag ebenfalls Pech. Mit der Auslosung der Formen ist auch die Reihenfolge der Präsentation vorgegeben. Eine Missachtung wird mit 3,6 Punkten Abzug vom Gesamtergebnis sanktioniert. Der später Dritt-Platzierte Sportler hielt den Ablauf nicht ein, wurde jedoch nicht sanktioniert. Selbst der Protest von Trainer Patrick Lebens zeigte keine Wirkung. Laut Kampfrichter würde sich mit Abzug der Punkte nichts an der Platzierung ändern. Damit hätte der Bronze-Träger ein besseres Endergebnis als der Gold-Gewinner und Landeskadermitglied erhalten müssen, welcher 4 Punkte über dem Dritt-Platzierten landete. Für die Kampfrichter und auch für den enttäuschten und wütenden Nils war die Angelegenheit damit abgehakt.
Nun heißt es für die Poomsae-Sportler erst einmal die Sommerpause genießen, regenerieren und die Erfahrungen der letzten Turniere verarbeiten.