FEUCHT – Die Sensation ist perfekt – die U16-Volleyballerinnen der SG Feucht / Schwaig haben sich in einem besonders im Vorfeld turbulenten Qualifikationsturnier durchgesetzt und tatsächlich die Teilnahme an den Mittelfränkischen Meisterschaften gebucht.
Das gesamte Team warf alles was es hatte in den Ring und spendierte dem eigenen Fanblock eine nervenaufreibende „Fahrt durch die Hölle“ mit dem nächsten Stopp: Mittelfränkische! Je näher der Uhrzeiger in Richtung Qualifikationsturnier lief, desto mehr Hiobsbotschaften setzten zum Landeanflug bei Trainer Armin Hoefer an.
Bereits während der Woche musste Paula Ortlepp mit Schulterproblemen absagen und auch Lena Kohlhase musste parallel ihr Tennisteam komplettieren. Beide Ausfälle wogen zwar schwer, aber die SG-Mädels sollten trotzdem eine schlagkräftige Truppe stellen können. Als sich dann aber Sonntagmorgen auch noch beide Zuspieler krank meldeten wurde die Luft schon mächtig dünn.
Aber weder Jule Rieger noch Anna Lehmphul wollten ihr Team im Stich lassen und kämpften sich am Ende beide wacker in Wechselschicht durch das Turnier. Aus der Not geboren wurde dann Nina Hoefer noch zum zweiten Steller im Läufersystem ernannt – ohne es einmal im Vorfeld trainiert zu haben. Zu guter Letzt unterstützte Lena Lehmphul aus der U16-2, um zumindest weiterspielen zu können, wenn beide angeschlagenen Steller ausgefallen wären.
„A gmahde Wiesn“ sieht irgendwie anders aus, doch das Team war fest entschlossen mutig um die Sensation zu kämpfen. Zunächst ging es gegen die SG Ezelsdorf/Ochenbruck, den ungeschlagenen Bezirksklassenmeister. Mit viel Einsatz fand die Mannschaft ins Spiel, wobei vor allen die guten Aufschläge für Sicherheit sorgten. Der von allem körperlich überlegene Gegner verlangte dem jungen Team aber alles ab. Doch dank viel Spielwitz und Einsatz konnte der erste Set auf der Habenseite verbucht werden (25:17). Den folgenden Durchgang hingegen dominierten die Gastgeberinnen besonders mit ihrem Mittelangriff, die SG-Mädels hingegen kämpften nach dem Seitenwechsel mit dem eigenen Service. Am Ende ging der Satz trotz toller Aufholjagd mit 24:26 verloren. Im Tiebreak aber war die SG Feucht / Schwaig wieder voll auf der Höhe und gewann die Auftaktpartie verdient mit 2:1 (15:8).
Im folgenden Match gegen die ebenfalls viel größeren Mädels vom TV 1860 Fürth lief der erste Set wie am Schnürchen, es war erneut der leidenschaftliche Kampf und der Spielwitz, der sich gegen die Angriffswucht des großgewachsenen Gegner durchsetzte (25:19). Dann aber kam der Gegner besonders dank sehr starkem Aufschlagspiel auf die Überholspur, holte sich den Satzausgleich (14:25), um die SG dann im Tiebreak mit der Höchststrafe zu versehen (0:15). Das Team war auseinandergefallen und versuchte es mal eben ohne Annahme. Das Ergebnis wurde sofort besprochen und die richtigen Lehren daraus gezogen.
Es war im entscheidenden Überkreuzspiel gegen den FC Dombühl nichts von Niedergeschlagenheit zu sehen, wie ein verschworener Haufen kämpften sich die Mädels in das Match, erzielten tolle Punkte und blieben trotz steigender Eigenfehlerquote moralisch immer obenauf. Als die Partie dann tatsächlich mit 2:0 (25:22, 25:15) gewonnen war, brach nicht nur auf dem Spielfeld ein Jubelsturm los. Die Mannschaft war als erweiterte U14 ausgezogen, um sich im Lernjahr mit viel Lehrgeld an das neue System zu gewöhnen und sich mit körperlich überlegenen Gegnern zu messen. Nun war die Mittelfränkische Meisterschaft erreicht.
Dass das Endspiel erneut gegen die Fürtherinnen erneut im Tiebreak – aber nicht 0:15 sondern 14:16 – verloren wurde, drückte da nicht mehr wirklich auf die Euphoriebremse. Zu diesem Spiel war extra Lena Kohlhase noch angereist, wollte ihr Team unbedingt noch unterstützen und zeigte eine richtig starke Partie. Zur Belohnung durfte auch Lena Lehmphul fast komplett durchspielen und machte ihre Sache wirklich gut dabei.
„Man findet kaum Worte für diese Energieleistung der Mädels, sie waren einfach super“. Das Trainerduo Hoefer/Hoefer brachte es damit einfach mal auf den Punkt.