Mit einem Paukenschlag krönten sich die U13-Volleyballerinnen der TSV Feucht souverän zum Bezirksklassen-Meister.
Es hätte an diesem Tag nicht mehr Finale sein können. Nachdem der TSV Ochenbruck krankheitsbedingt nicht antreten konnte, kam es am letzten Spieltag nur zu einem Spiel - Erster gegen Zweiter – beide bis dahin ungeschlagen.
Das Match stand für den TSV Feucht zunächst unter keinem guten Stern. Am Samstag mussten sich noch zwei Mädels krank melden, doch Jule Rieger, Verena Genau, Amélie Sommer und Nina Hoefer sprangen für ihr Team in die Bresche und warfen alles in die Waagschale, was sie zu bieten hatten. Und auch die Fans waren zahlreich erschienen, so dass es ein wahres Endspiel werden sollte.
Als die Zweite des TSV Ansbach in die Halle kam und sich warmspielte, konnte jeder gleich bestaunen, welch hervorragende Ausbildung die Mädels bei der nordbayerischen Talentschmiede bekommen. Weiter trugen ausnahmslos großgewachsene Spielerinnen das Ansbacher Trikot. Im Gegensatz dazu mussten die Feuchter Mädels schon ihre Schnelligkeit, ihren Spielwitz und ihr Kämpferherz in den Ring werfen, um dem physisch übermächtigen Gegner Paroli bieten zu können.
Vom Start weg entwickelte sich ein hochklassiges Match, wobei die Spielanlage der Feuchter Mädels doch schon etwas reifer wirkte. Geduldig spielte die Truppe vor den Augen ihrer staunenden Fans ihre Angriffe aus, bis sich im Ansbacher Feld eine Lücke auftat. Doch auch die Ansbacher Mädels zeigten technisch hervorragenden Volleyball, nur das Zusammenspiel im Team war noch nicht so sicher wie auf Feuchter Seite. Auch von dem einen oder anderen Aufschlagfehler zu viel ließen sich die Gastgeberinnen nicht verunsichern – sie hielten mit eisernem Willen an ihrem Matchplan fest und blieben sehr variabel im Angriff. Immer wieder gelang es, kurze Angriffe im gegnerischen Feld unterzubringen. Am Ende des ersten Sets waren die Augen dann mächtig groß – bei den Feuchter Mädels, da sie wohl selber nicht damit gerechnet hatten so bestehen zu können, bei den Fans, die ihr Team doch noch nie so pfiffig und lautstark gesehen hatten und auch bei den Gäste, die sich wohl deutlich mehr ausgerechnet hatten. Mit einem 25:15 wurden die Seiten gewechselt.
Wer nun glaubte, die Feuchter Mädels würden nachlassen oder nervös werden, sollte sich getäuscht sehen. Das Team legte sogar noch einen Zahn zu, der TSV Ansbach kämpfte zwar wacker dagegen – einzig an diesem Tag sollte es kaum Lücken in der Feuchter Feldabwehr geben. Die Mädels flogen über den Boden, kratzten noch so unmögliche Bälle heraus und konnten sogar daraus oft noch schlaue Angriffe spielen. Die Blicke auf Ansbacher Seite wurden mit jedem verlorenen Ballwechsel verzweifelter, sie versuchten alles, gaben sich nie auf, aber genau an diesem Tag funktionierte das Feuchter Team einfach zu gut. Mit 25:6 holte sich der TSV Feucht auch den zweiten Satz, damit das Spiel und die Meisterschaft in der Bezirksklasse und damit das Recht, sogar an der Qualifikation zur Mittelfränkischen Meisterschaft teilnehmen zu dürfen. Bei der Quali werden allerdings so einige Hochkaräter auf den TSV warten, die sich in dieser Saison in der höherklassigen Bezirksliga erfolgreich gemessen hatten. Aber die Mission „Favoriten ärgern“ geht für den TSV Feucht damit noch mindestens eine Runde weiter.
Trainer Armin Hoefer meinte anschließend: „Solche Tage müssen wir mitnehmen und genießen – realistisch gesehen werden wir gegen Hochburgen wie Ansbach und Altdorf nicht oft bestehen können. Aber in unseren Möglichkeiten verkaufen sich die Mädels bisher hervorragend – da kann ich nur den Hut ziehen.“