Endlich ist der Bann gebrochen. Die Landesliga-Aufsteigerinnen des TSV Feucht schaffen im vierten Match den ersten Sieg. Bei der TG Würzburg gelang der Hoefer-Truppe ein nur zu Spielbeginn gefährdeter 3:0-Sieg. Dabei gelang es dem Team prächtig, die wichtigen Details aus den vergangenen Trainingswochen mit ins Spiel zu nehmen.
Dass es weder an der Athletik noch an den technischen Fähigkeiten und schon gar nicht am Willen lag, dass der TSV bis zum vierten Spieltag auf den ersten Erfolg warten musste war der Verantwortlichen klar. Vielmehr beackerten die Spielerinnen mit ihrem Coach taktische Details und stärken sich gegenseitig in ihrer doch angekratzten Psyche.
„Wir haben schrittweise unsere komplette Spieltaktik überarbeitet und ich ziehe meinen Hut, wie intensiv teilweise im Training daran gearbeitet wurde und vor allem wie gut wir das in dieser Drucksituation auf`s Parkett brachten.“
Dabei begann es wieder wie ein „Deja vu“. Voller Tatendrang ging das Team in die Partie, die Bank stärkte der Truppe von außen vorbildlich den Rücken. Doch wieder stand es schnell 1:5 und Trainer Armin Hoefer nahm gleich seine erste Auszeit. „Der Start war eigentlich wie so oft gut, doch wir haben am Ende dann doch wieder die Fehler und nicht den Punkt gemacht“. Im Anschluss war es ausgerechnet das Mannschaftsküken Laura Lebender, die ihr Herz in beide Hände nahm und das Team mit den ersten, starken Angriffen in die Spur brachte. Der Funke sprang über und aus einer starken Defensive heraus blühten vor allem die bärenstarke Larissa Muswieck und die nicht minder überzeugende Michaela Richter-Härtl im Hauptangriff auf.
Der Satz kippte, der TSV setzte sich mit 23:19 ab. Dann kam aber doch noch einmal etwas Sand ins Getriebe – Selbstvertrauen auch für enge Situationen holt man sich eben nicht in einem halben Satz. Doch dieses Mal stemmte sich die Truppe mit allem was sie hatte dagegen und holte sich endlich mal diesen „verdammten“ ersten Set (25:22).
Der Jubel war groß und die Feuchterinnen nahmen den Schwung zunächst mit in den zweiten Durchgang. Doch nach einer schnellen 4:0-Führung ging kurzfristig die Konzentration verloren und das Risiko wurde unnötig hochgeschraubt. Ehe sich das Team versah lag der TSV mit 8:12 im Hintertreffen. Aber das Team ein ganzes Stück näher zusammengewachsen ist konnte man in der Folge gut erkennen. Die bis dahin überzeugenden Laura Lebender und Dani Ruhle wackelten und wurden von Claudia Kulessa und Regina Völkel ersetzt. „Die Mädels haben sich abgeklatscht und die Beiden mit viel „Mut machen“ auf Feld geschickt.“ Eine klasse Reaktion fand das Hoefer – „so muss das sein“. Beide standen ihre Frau, die Sicherheit kam zurück und der TSV-Express nahm wieder Fahrt auf. Mit 25:19 holte sich die Truppe auch den zweiten Set.
Immer mehr drückte das Team mit seinem sehr variablen Angriffsspiel den Stempel auf und auch immer mehr zweite Wellen konnten gespielt werden. Jetzt hatte keiner mehr große Bedenken, dass hier nochmal was eng werden würde. Die TG versuchte gleich zu Satzbeginn mit einer Auszeit sich nochmals zu sammeln (3:5), doch die TSVlerinnen ließen sich nicht mehr verunsichern. Am Ende stand vor allem ein taktisch überzeugendes 3:0 (25:22, 25:19, 25:18).
„Ein Anfang ist gemacht, nicht mehr. Aber wenn wir so weiterarbeiten wie die letzten Wochen, dann sollten wir uns schrittweise aus dem Tabellenkeller entfernen können.“ Der erste Schritt ist gemacht, die rote Laterne ist weitergezogen.